Wie man ein nach­hal­ti­ges und um­welt­freund­li­ches Er­eig­nis aus­rich­tet

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Großer, schön gedeckter Tisch

Endlich ist es soweit und Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein „Nice to have“, sondern ein „Must have“. Daher reicht es nicht, nur gewisse Bereiche alibihalber für unsere Umwelt schonender zu gestalten und dies überall zu kommunizieren, sondern eigentlich jeden Bereich der Eventplanung diesbezüglich zu durchdenken. Und das ist gar nicht so schwierig, wie man befürchten könnte, gerade wenn man bereits bei der Planung die richtigen Entscheidungen trifft. Hier eine kleine Checkliste.

1 | Anreise

Man kann Event-Teilnehmer:innen und -Besucher:innen nicht vorschreiben, wie sie anreisen. Aber man kann es ihnen einfacher machen, den Transport umweltschonend zu gestalten. Schon bei der Ortswahl kann man sich hinsichtlich Anbindung durch öffentliche Transportmittel Gedanken machen und als Ersatz Shuttelservices einrichten, um Einzelfahrten zu vermeiden. Bei kleineren Events wie Tagungen, Seminaren oder unternehmensinternen Workshops, hat man weitaus mehr Organisationsmöglichkeiten, wie eine gemeinsame Anreise mit dem Rad oder der Bahn. Hier kann in kurzen Etappen der Weg zum Veranstaltungsort geplant werden und auch ein knapper, sympathisch formulierter Reminder, dass nicht jeder einzeln mit dem Auto anreisen soll, hat einen großen Impact.

2 | Abfall

Es ist zwar verlockend und spart Zeit, doch Wegwerfmaterialien sind mehr als unnötig und vermeidbar. Plastikbecher muss man zwar nicht abwaschen, spätestens nach einem Blick auf die Müllberge nach Ende des Events, sollte aber das schlechte Gewissen zuschlagen. Gibt es Alternativen wie recycelbare Pappbecher? Ein Caterer, der Mehrweggläser anbietet? Auch der Umgang mit zu erwartenden Essenresten kann vorab geplant werden, etwa mit der Recherche von Abnehmer:innen in Obdachlosenunterkünften oder Spendentafeln.

Tisch mit Essen und Blumen

3 | Catering

Die meisten Catering-Unternehmen bieten umweltschonende Varianten der Verköstigung. Regional statt exotisch, kurze Lieferwege statt Eingeflogenes. Es soll keine Einbußen in der Qualität geben, auch die Gäste werden nachhaltige Konzepte goutieren.

4 | Jeder soll dabei sein dürfen

Große Eventflächen bieten meist Konzepte für Barrierefreiheit und Diversität. Sollte es sich um kleine, selbstorganisierte Events handeln, sollte man sich vorab Gedanken machen. Jeder, der will oder eingeladen wurde, soll auch ohne Hindernisse das gesamte Programm genießen können.

5 | Energie schlau nutzen

Man muss nicht im Kalten, Dunklen, Heißen oder Nassen sitzen, aber gerade beim Energieverbrauch gibt es Vorhaben, die schlichtweg unnötig sind. Heizkanonen im VIP-Außenzelt, eine Armada von Heizschwammerln oder eine auf 17 Grad heruntergekühlte Halle mitten im Sommer müssen nicht sein und können mit ebenso bequemen Alternativen gemeistert werden. Vielleicht lässt man sogar eigens gebrandete Decken, die gleichzeitig Goodies zur Mitnahme sind, produzieren? Oder Fächer? Vielleicht tut es im Außenbereich auch ein Sonnenschirm oder eine Feuerschale, um die man sich scharrt?

Vier Personen die mit Wein anstoßen

6 | Warum nicht gleich draußen bleiben?

Natürlich abhängig von Wetter und Jahreszeit, könnten diverse Events doch gleich draußen stattfinden. Muss das Teambuilding in die Karthalle oder auf die Bowlingbahn führen, oder wäre ein gemeinsamer Waldspaziergang mit Hütteneinkehr nicht sowieso viel attraktiver? Gerade in Österreich ist die „natürliche Eventfläche“ riesig.

7 | Kommunikation

Nicht, sich selbst in ein gutes Licht stellen, sondern Licht ins Thema Nachhaltigkeit zu bringen, sollte das Ziel sein. Keiner muss dir zur Nachhaltigkeit gratulieren, vielmehr sollte jeder darüber nachdenken, wie grünen Alternativen besser auffallen und für weitere Events genutzt werden können. Hat man sich erst einmal Gedanken darüber gemacht und erlebt, dass es keine Einbußen in Qualität und Komfort gibt, kann man bei zukünftigen Veranstaltungen mit geschultem Auge Verbesserungsvorschläge machen. Eine Idee wie „Hey, wie wär’s mit dem Besuch beim Hochseilgarten und einer anschließenden Radltour?!“ könnte in der Brainstorming-Session zum nächsten Teamevent schon den entscheidenden Anstoß bringen.