5 außergewöhnliche Firmenfeierideen
Es ist Fluch und Segen. Was früher maximal ein gemeinsamer Ausflug ins nahegelegene Wirtshaus war, ist heute eine Multi-Options-Angebots-Event-Entertainment-Industrie. Damals vielleicht etwas eingeschränkter, dafür konnte man sich die Qual der Wahl ersparen. Heute gibt es hunderte Anbieter:innen, die jeweils hunderte Angebote offerieren. Die Rede ist von Firmenevents. Eines vorweg: dieser Artikel gibt keine Antwort auf die Frage „welches Event passt garantiert zu meiner Firma“, vielmehr handelt es sich um einen Tourguide zur Einschränkung der Auswahl.
1 | Als Team ein Rätsel lösen
Böse Zungen werden meinen, jeder wöchentliche Jour Fix ist auf seine Art ein Escape Room, sicher aber eine Rätseljagd. Abgesehen von diesem Business-Sarkasmus, bieten Escape Rooms aber die perfekte Möglichkeit auf ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen – und aus dem Raum auch gleich. Da das Angebot an Escape Rooms mittlerweile recht groß ist, sollte immer einer in der Nähe zu finden sein.
Rätseljagden fallen zwar in die gleiche Liga wie Escape Rooms, doch können sie auch für ganztägige Aktivitäten nützlich sein. Etwa mit einer Rätseljagd durch die Stadt, denn wenn etwa Teammitglieder aus anderen Locations anreisen, kann diese gleich als Sightseeing-Tour genutzt werden.
Beide Aktivitäten sind zeitlich und budgetär gut skalierbar, etwa mit Escape Room-Action am Nachmittag und einem Essen am Abend oder einer Rästelralley durch die Umgebung, die inhaltlich zum gemeinsamen Dinner führt. Die Gruppengröße wird jedoch etwas eingeschränkt werden müssen, um nicht zu fünfundvierzigst in einem engen Raum gemeinsam Rätsel zu lösen oder im „Mob“ suchend durch die Straßen zu ziehen.
2 | Schlüpft in eine andere Rolle
Wer hat diesmal kein Kopierpapier nachgelegt? Wer hat mein selbst mitgebrachtes Essen aus dem Kühlschrank entwendet? Wer hat schon wieder meinen Sessel in der Höhe verstellt? Wem gehört das Auto, das zur Hälfte auf meinem Parkplatz steht? Auch wenn der Arbeitsalltag oft einem Kriminalfall gleicht, hat es nichts mit den professionell geführten „Dinner & Crime“ Angeboten zu tun. Zwar gehören auch die alltäglichen Fälle gelöst, das Krimidinner sollte sich aber auf fiktive Szenarien beschränken.
Je nach Budget kann man zwischen selbst durchzuführenden Versionen oder der professionell und meist im Zuge eines kulinarischen Abendessens durchorchestrierten Varianten wählen. Zu bedenken ist jedoch, dass ein selbst organisierter „Dinner & Crime“ Abend vielleicht in privaten oder sehr kleinen geschäftlichen Runden gut funktioniert, aber ebenfalls jede Menge Vorarbeit von Nöten ist. Sich gemeinsam zu einem Krimidinner eines Veranstalters zu begeben ist da teils einfacher und vermutlich auch origineller. Verkleidungen sind je nach Motto meist soziale Pflicht und bringen die richtige Stimmung. Von Smoking bis Abendkleid zu mittelalterlichen Szenarien. Meistens wird es alleine schon durch die Verkleidungen ein gelungener Abend.
3 | Outdoor Adventures
Outdoor Adventures, also Abenteuer irgendwo da draußen, sind schon vom Namen her ein sehr weit gefasster Begriff. Rafting, Hochseilgärten, Rodeln, Bogenschießen, Survivalkurse, Blockhüttenbauen, Figuren schnitzen, Paragleiten, ein Tag an der Rennstrecke. Alleine der Fakt, dass man diese Aufzählungen seitenweise weiterführen könnte zeigt, wie groß dieser Bereich der Outdoor Aktivitäten ist.
Wenn du ein solches Event für dein Unternehmen planst, ist Voraussicht gefragt. Wie sportlich sind die Teilnehmer:innen?
Zu welcher Jahreszeit soll das Event stattfinden? Wieviel Zeit muss eingeplant werden, vielleicht sogar eine Übernachtung? Outdoor Adventures bringen jede Menge Spaß. Es kann aber auch gefährlich werden. Will man nicht riskieren, dass Kolleg:innen weinend beim Canyoning zurückgelassen werden oder zitternd in mehreren Metern Höhe verzweifeln, sollte man vielleicht das richtige Event wählen oder ganz von Outdoor Adventures absehen. Ist die Gruppe aber homogen, abenteuerlustig, körperlich fit und zu allem bereit, kann es auch ein mehrtägiger Survivaltrip in der Wildnis werden, wo Feuerholz gesammelt, unwegsames Gelände bezwungen oder sogar „halbgefährliche“ Situationen gemeinsam durchgestanden werden müssen.
Selbiges gilt für die Kosten. Ein Schnitzereikurs ist wohl billiger als Helikopterskiing in Kanada (um einmal ganz weit auszuholen).
4 | Achterbahn, Langos und Karussell
Eine gemütliche Variante der Firmeneventaktivitäten, bei der wenn gewünscht sogar die Familien der Teilnehmer:innen eingeladen werden können. Ob Wiener Prater, Familypark oder sonstiger Freizeitpark, man muss nur anreisen, das Amüsement ist sozusagen vor Ort vorhanden. Von Verpflegung über Aktivitäten bis hin zu möglichem gemeinsamen Essen. Es muss nicht lang zuvor gebucht werden, die Kosten sind flexibel und will man einfach mal rauskommen, ist es eine gute Option. Nachteil: Die Mitarbeiter:innen werden sich wohl eher an den gemeinsamen Rafting-Trip mit anschließender Bergwanderung aus dem Vorjahr erinnern…
5 | Weinwandern an der frischen Luft
Eigentlich ein Muss für jedes österreichische Unternehmen – denn es gibt so gut wie überall in Österreich wunderschöne Möglichkeiten dazu. Sind Kolleg:innen aus anderen Ländern anwesend, wird man zwar schnell als dem Alkohol zugeneigtes Volk tituliert, diese Wogen sind aber spätestens beim dritten Achterl vergessen.
Sofern das Wetter stimmt, kann man beim Weinwandern Side-Events planen wie Verkostungen, Führungen, Sightseeing, Heurigeneinkehr(en) oder selbst geplante Aktivitäten. Die Gruppengröße ist anpassbar, eigentlich muss nur, wenn gewünscht, ein Tisch in einem Gastronomiebetrieb gebucht werden. Man kann aber auch sprichwörtlich loswandern, tratschen und an der frischen Luft Dinge ausdiskutieren, die in den engen Betriebsräumen vielleicht schon monatelang schwelen. Leider immer wieder nötig: die Teilnehmer:innen daran zu erinnern, dass Flipflops oder Hochhackiges nicht die passende Kleidung für eine Wanderung darstellt.
druck.de-Tipp:
Wie auch bei der Planung von Firmenfeiern lohnt es sich oft im unmittelbaren Umkreis wie Kolleg:innen, Freunden und Familie nachzufragen. Gibt es gute Erfahrungen? Schlechte? Gab es Best-Practice Beispiele in anderen Unternehmen und was ist wirklich ziemlich schief gegangen? Hat jemand die Möglichkeit selbst ein Event anzubieten (ist z. B. Winzer:in und kann die gesamte Belegschaft auf eine Tour durch den Weinhang mitnehmen oder besitzt einen Luxus-Ressortfreizeitpark – zugegeben, die Chancen für Letzteres gehen gegen Null…)?
Fazit:
- Je aufregender und außergewöhnlicher es ist, desto mehr Planung und Vorlaufzeit sollte eingerechnet werden.
- Planung sollte aber kein Kriterium sein, sprich die Arbeit zahlt sich aus, denn ein gelungenes Firmenevent ist Gold wert (muss aber nicht kiloweise Gold kosten).
- Kreativität kann Geld sparen.
- Die Aktivität sollte zur Belegschaft passen: Unsportlichkeit und steile Felswände können sich im Wege stehen, gleichzeitig ist ein fittes Team beim Porzellanbemalen schnell gelangweilt.
- Oft fallen Firmenevents gleichzeitig an, Veranstalter und Locations sind also rasch ausgebucht. Beispiel: im Herbst (Kongresszeit), vor Weihnachten und vor der Urlaubszeit.
- Preise variieren stark, ein Vergleich der Anbieter:innen lohnt sich also auf jeden Fall.