Al­les über Out of Ho­me - Wer­bung

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Ein Mann spaziert an einer großen Plakatwand vorbei

Die klassische Werbung da draußen: Out of Home. Selbst nach eingehender Recherche konnten wir nicht herausfinden, wer diesen Begriff erfunden hat. Zu erklären ist er aber circa so: Man sitzt zu Hause (home), schaut aus dem Fenster und sieht eine Werbung da draußen (out of home). Abgesehen von dieser leicht sperrigen Definition könnte man sie aber auch einfach "Außenwerbung" nennen, dieser Begriff ist vermutlich bekannter und das nicht erst seit kurzem. Erste Formen der Außenwerbung sind vermutlich tausende Jahre alt und haben bereits Verkaufsorte und Reiserouten beschrieben. Es muss also einen Grund haben, warum diese wohl älteste Werbeform noch immer so gut funktioniert.

Bedruckte Straßenbahn

Eigentlich kaum einzugrenzen

… und wir versuchen es trotzdem. Außenwerbung ist Werbung im öffentlichen Raum, also eigentlich alles, was man als Medium für seine Botschaft nutzen könnte. Obwohl die Formen, Größen und Platzierungen schier unerschöpflich scheinen, kann man sie doch auf einige Klassiker reduzieren – zumindest sind sie es, die wir als Außenwerbung kennen und erkennen. 

Plakatwerbung

Das Flaggschiff der Außenwerbung, die Plakate. Groß, unübersehbar, reichweitenstark, in the face. Das kann Vor- aber auch Nachteile haben. Das große Plus ist eine immense Reichweite, das kleine Minus, dass man kaum einschränken kann, wer die Zielgruppe sein könnte. Sicher, man könnte etwa Tennisbälle direkt vor dem Ausgang der Tennishalle platzieren, doch meist wird eine solche sehr gezielte Plakatierung recht teuer und kompliziert.

Verkehrsmittelwerbung

Ebenfalls ein Flaggschiff, aber ein beweglicheres. Denn sie kann auf, in und um Verkehrsmittel platziert werden. Der Vorteil: Sie ist etwas zielgerichteter, der Nachteil: sie wird etwas weniger eingehend wahrgenommen.

Der Rest

Hier schwimmt eigentlich alles mit und kann mehr oder weniger effektiv sein. Grenzen wir diese Werbeformen ein auf „alles bis vor die Haustüre“, kann es sich um Türhänger handeln, aber auch Bierdeckel, Sticker, Sackerl oder Postkarten. Der große Vorteil hier: dieses out of home könnte es sogar ins Home schaffen und ist leicht personalisierbar.

Beleuchtetes Schild bei einer Bushaltestelle

Warum funktioniert Außenwerbung bloß so gut?

Ganz eindeutig kann man diese Frage wohl nicht beantworten. Was aber einleuchtet ist, dass man dieser Werbeform nicht wirklich auskommt. Hier gibt es keine großartigen DSGVO-Vorschriften, man muss sich als Werbetreibende:r keine Zustimmungen einholen und kann auch nur schwer weggeklickt, weggeschmissen, umgeschaltet oder abgedreht werden. Irgendwie scheint sich die Menschheit an diese Werbeform gewöhnt zu haben, da sie weniger aufdringlich ist und vor allem nicht in die Privatsphäre eindringt. Man begibt sich sozusagen in den öffentlichen Raum und nimmt Werbung hin, was in den eigenen vier Wänden weitaus weniger der Fall ist. 

Digitale Ausßenwerbung

Außenwerbung, aber digital.

Wir haben eingangs von der Jahrtausende Jahre alten Geschichte der Außenwerbung gesprochen, und natürlich hat sich auch hier einiges getan. Zumindest wenn man sich einen Obelisken entlang einer antiken Handelsstraße vorstellt und mit einem digitalen Display an einer Bushaltestelle vergleicht, die ein Video um einen Haferdrink zeigt. Die Funktion ist dieselbe, die Möglichkeiten haben sich aber etwas erweitert. So können auf digitalen Displays wie gesagt auch Videos gezeigt werden, aber auch eine zielgerichtete Ausstreuung erfolgen, etwa nach Tageszeit, Ort oder Wetterlage (so könnte man Haferdrinks in den einen, Milchgetränke in den anderen Gegenden erfolgreicher bewerben). 

Geht man noch einen Schritt weiter, könnten bald auch sehr individuell ausgespielte Werbeformen zugeschnitten auf die Beobachter:innen möglich sein (was zum Teil schon der Fall ist). Diese Möglichkeiten wirken heutzutage salopp gesagt noch etwas gruselig, sind aber technisch durchaus umsetzbar. Sucht man auf seinem Smartphone also gerade nach einem Fahrrad, könnte einem dieses auch gleich an diversen Busstations-Displays entgegenradeln. 

Ebenfalls umsetzbar sind Augmented Reality Optionen, die in Kombination mit einem Smartphone viele kreative Optionen bieten – zum Beispiel mit Videos, die nachdem man das digitale Plakat gescannt oder einfach ins Bild gesetzt hat, starten oder sogar interaktive Handlungen am Gerät bieten.